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Cook Islands Reisebericht
von Jana und Julius Siver
(Weisser Text: Jana, blauer Text: Julius)
Der Flug Los Angeles Richtung Rarotonga startet spät am Abend. Gut 8 Stunden sieht man auf den Monitoren der Air New Zealand Maschine schwarzen Himmel mit Sternen und eine gerade Linie, die den Verlauf der Flugstrecke simulieren soll, sonst nichts. Fliegen wir etwa in den Weltraum? Nein, links,
rechts und vorne ist einfach nichts und das viele tausende Kilometer, über 8 Stunden Flug bis nach Cook Islands. Nach sieben Stunden kommt der erste Hinweis: Ganz links am Monitor erscheint ein kleiner heller Punkt: „Bora Bora 650 km“.
Das ist schon ein gutes Zeichen, doch zuerst fliegen wir auf die Cookinseln noch über 1,5 Stunden. Zum Glück ist die Maschine nur zu einem Drittel besetzt, so hat jeder Passagier einen "Schlafplatz".
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Auf Rarotonga folgt kurzer Umstieg auf ein kleines Flugzeug Richtung Aitutaki Atoll. Als das kleine Flugzeug der
Air- Rarotonga- Flotte zum Landeanflug ansetzt, genießen wir einfach nur sprachlos den Blick aus dem Fenster auf die kitschig türkis-blau leuchtende Lagune des Aitutaki-Atolls.
Der Ausblick raubt einem einfach den Atem! Von dem kleinen Flughafen werden wir mit einem Pick-Up abgeholt und wir checken in der kleinen netten Hotelanlage mit familiärem Flair ein. Unser Bungalow befindet
sich direkt am schneeweißen Strand ein paar Schritte von der Lagune entfernt, es gibt sogar einen kleinen Swimmingpool, der hier natürlich angesichts dieser paradiesischen Bademöglichkeiten etwas überflüssig
erscheint.
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Kaum Koffer abgelegt, springen wir in unser frisch angemietetes Cabrio (Foto oben rechts), welches für uns unser Vermieter bereits bereitgestellt hat. Ich kann mich nicht mal umziehen, schon sitze ich im Auto und wir fahren
einfach drauflos und bewundern die Wildnaturlandschaft der Südsee. Es ist wie in einem Film als wir auf der Straße der Küste entlang in dem Cabrio fahren! Es ist alles ziemlich überschaubar und noch recht
natürlich hier auf Aitutaki, einem der letzten Paradiese on the earth, wie Aitutaki zu Recht genannt wird! Nur hier und da begegnet man einem entgegenkommenden Auto. Der Straßenverkehr hat hier diese Südsee
Idylle noch nicht zerstört. Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass auf meiner Seite kein Lenkrad ist, auf den Cookinseln gilt Linksverkehr. Nach einer Weile halten wir bei dem hiesigen office, (sieht aus wie ein altes offenes Einfamilienhaus) wo die Polizei und Post unter einem Dach stationiert ist, treten ein und
füllen die Formulare aus für den Führerschein, hier auf Cook Islands wird nämlich ein fremdländischer Führerschein nicht akzeptiert und wer fahren will, benötigt ein Führerschein made in Cook Islands.
Das Prozedere ist ziemlich simple und rasch abgewickelt. Eigentlich sollte man den Führerschein auf Rarotonga machen, da wir aber gleich in der Früh nach Aitutaki geflogen sind, gibt es auch hier diese
Möglichkeit, (Foto unten links) allerdings ist der
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Führerschein nur ein Blatt Papier ohne Foto und es kostet auch nur ein Zehntel dessen auf Rarotonga. Man darf es dafür auch allen Inseln nutzen. Ein paar Minuten später bekommen wir unsere frisch ausgestellten „Führerscheine“ ausgehändigt, jetzt dürfen wir offiziell im Straßenverkehr der Cook Islands mit unserem Cabrio cruisen! Am Rückweg entdecken
wir ein kleines Informations- büro, eigentlich ein Info-Spot für die Touristen, so schauen wir ohne zu zögern rein und entdecken auch gleich, wonach wir gesucht haben! Wir möchten nämlich gerne ein
Sightseeing-Trip durch das Aitutaki Atoll unternehmen! Minuten später ist unser Boot-Trip für den nächsten Tag bereits gebucht, wir haben uns spontan für Teking entschieden. In deren Werbeprospekt haben wir
bessere Boote gesehen, alles war viel sportlicher präsentiert als bei der Konkurrenz. Nachhinein hatte sich die Entscheidung auch bestätigt. Danach kehren wir in unsere Hotelanlage zurück und ruhen uns nach
dem langen Flug erst jetzt etwas aus. Auch wenn nicht allzu lange, denn unsere unmittelbare Umgebung ist zu verlockend um hier nur regungslos im Bett zu liegen, so dauert es nicht allzu lange bis wir mit
unseren Kameras begierig die ersten Fotos vom Paradies schießen. Da kann man sich richtig austoben, denn das Angebot an Fotomotiven und die Palmen- präsentation ist hier einfach unschlagbar, was kann das Herz
eines eingefleischten Fotografen noch mehr begehren?
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Nächsten Tag heißt er früh aus den Federn raus, unser Boot-Trip steht auf dem Programm, so müssen wir ziemlich zeitig los. Wir werden von einem kleinen Van abgeholt. Als auf unsere Tür die Rezeptionistin klopft, stellen wir mit Schrecken fest, daß wir
eigentlich schon etwas spät dran sind und unser Fahrer wartet schon ungeduldig an uns. Wenn er uns erblickt, vollbepackt mit Fototaschen und einigen Kameras am Schulter und unsere Badetasche noch dazu, denke
ich im ersten Moment er flippt gleich aus. Da ist es mit seiner südländischen Ruhe vorbei und er fühlt sich überfordert und kann es beim besten Willen nicht verstehen, wie um Gottes Willen braucht man so
viel Zeug für einen Boot-Trip, die andere Normalsterblichen bloß mit einem Badetuch und Handykamera antreten! Höflicherweise klopft er sich nicht auf die Stirn, ich bin jedoch sicher, in seinen Gedanken tut
er das. :-) Aber nur solange, bis wir uns näher kennenlernen und er die Kameras
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bewundern darf und alles (natürlich auch der Sinn
unseres extensiven Equipments) erklärt bekommt! Unterwegs sammeln wir noch einige Mitreisenden bei verschiedenen Hotels oder Anlagen bis wir schließlich zum Hafen kommen. Im Hafen angekommen werden wir in
zwei kleine Boote verteilt und die Schnorchelausrüstung wird auch verteilt. Die Boote sind tatsächlich kleiner als beim ersten Anbieter, (2 Fotos unten, erste Reihe) sie sind jedoch sportlicher auch wendiger, deshalb kommen wir wenig
später an Stellen heran wo nur kleine Boote hinkommen. Dann legen wir los und unser Boot gleitet über die verlockend türkisfarbenen Wellen des Südpazifiks bis zum ersten Schnorchel-Spot. So können wir kurze
Zeit später die bizarrsten Fische und Korallen der Südsee bewundern. Unsere Bootsführer springen mit uns ins Wasser und führen uns zu Perlenfarm und zeigen uns auch weitere interessante Korallen sowie Riesenmuscheln. (Erste und zweite Reihe)
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Unsere weiteren Ziele sind unter anderem Honeymoon Island, Maina und Rapota, alles unbewohnte Insel mit viel Strand und Sand in puren schneeweiß und unendlich langen Sandbänken. Nur beim Spazieren muß man auf
die prallende Sonne aufpassen, denn um diese Zeit kann man sich in null Komma nichts einen herrlichen Sonnenbrand holen, wenn man nicht aufpasst. Wir waten über eine lange Sandbank bis zur Honeymoon Island, (3 Fotos oben in der letzten Reihe)
wo viele der heimischen Seevögel ihre Nester haben und brüten. Wir nähern uns sehr vorsichtig und können einige der präch- tigen Exemplare bewundern.
Die scheinen keine Angst zu haben vor
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uns In der Luft drehen unzählige Fregattvögel über unseren Köpfen hinweg ihre Runden und beobachten uns erwartungsvoll mit großen neugierigen Augen, ob wir vielleicht einen leckeren Fisch mitgebracht haben. (mittleres Foto in der mittleren Reihe unten) Oh, den werden sie wohl selber
fangen müssen, was hier jedoch recht mühelos zu schaffen ist, denn die Gewässer wimmern nur so von reicher Anzahl an verschiedenstem Meeresgetier. So brauchen die nur zu einem Gleitflug über die
Wasseroberfläche ansetzen und schön der Schnabel aufmachen und schon heben die wieder ab mit einem silberglänzendem Fisch im Schnabel.
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Gleich geht´s dann weiter rüber zur gegenüberliegenden Lagune der Insel Maina. (Fotos oben) Hier wird unser Mittagessen serviert, daß in der Zwischenzeit, während wir uns auf Honeymoon Island umgeschaut haben,
vorbereitet wurde. Auf den Palmenblätter aufgebreitet wird das sehr lecker schmeckende gegrillte Yelow Tunfisch mit verschiedenen Beilagen wie gegrillte Auberginen und Zwiebeln serviert zusammen
mit Salaten. Die Gerichte werden in riesen-großen Muscheln serviert wird! Wirklich sehr originell und zu diesem Ambiente sehr gut passend! Nach dem Essen wird uns ein bisschen Spaß gegönnt. Jeder
soll sich
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eine winzig kleine Krabbe schnappen, was hier kein Problem ist, es wimmelt rundherum nur so von diesen Tierchen und dann geht´s los, wir machen ein Krabbenrennen! Meine Krabbe ziert sich leider so und will nicht wirklich den vollen Einsatz
ans Tageslicht bringen so what to do. Unser Tour-Führer erklärt uns, daß es hier ein beliebtes Spiel von Kindern ist. Sehr einfallsreich! Endlich kehrt mein Mann nach 1,5 Stunden von seiner
Inselumrundung zurück und isst noch kurz die Reste vom Buffet. Dann legen wir los und fahren weiter zur Insel Rapota mit ihrer unikaten schwarzen Felsenbrocken und wildwachsender üppiger tropischen Vegetation.
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Und dann kommt der Highlight – die One Foot Island, wohl die meist bekannteste der Cook Islands, weltbekannt aus unzähligen Werbeplakaten. Und es schaut wirklich so aus, sogar noch schöner. (6 Fotos unten)
Wenn Märchen wahr werden, dann hier und jetzt! Diese malerische Insel zieht uns sofort in ihre Bann und plötzlich wünsche ich mir nicht mehr zurück in die Zivilisation zurück- kehren zu müssen sondern für immer
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hier zu bleiben! Hier bekommen wir auch den einzigartigen Stempel in der Form eines Fußabdruckes in
unseren Reisepass, den man nur hier auf dieser Insel bekommen kann! Weltweit ist das der einzige Postamt auf einer unbewohnten Insel. Die Bootsführer besitzen gleichzeitig eine Berechtigung, die "Amtsgeschäfte" während der "Öffnungszeiten", also wenn sie gerade mit Touristen da sind, auszuführen.
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Als wir zurück zu Aitutaki zurückkehren, werden wir wieder zu unserer Anlage gebracht und wir verabschieden uns wie gute Freunde! Bevor die Sonne untergeht machen wir noch einen Abstecher
zum traumhaften Pacific Resort, wo man am Strand und in der herrlich gestalteten Anlage spazieren kann. Am Strand ist bereits ein Tisch gedeckt (Foto links unten) und wunderschön dekoriert und mit Kerzen
geschmückt zum Sonnenuntergang für ein Candle Light Dinner zu zweit, es schaut so romantisch aus! Also romantischer kann man wirklich kaum dinieren! Auf dem Rückweg erlebe ich noch eine
angenehme Überraschung. Wir bleiben stehen an einem wunderschönen
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Park, wo die Palmen in einer Linie aufgereiht (Foto unten rechts, zweite Reihe) sind und genießen noch diese Traumkulisse! Ich habe dieses Bild irgendwo im Internet entdeckt und mir immer gewünscht einmal von dieser Stelle einen
Sonnenuntergang zu beobachten und mein Mann hat es gefunden! Und jetzt stand ich einfach nur voll überwältig da und dachte mir, ob das wirklich wahr ist! Was für wunderschöner ein Ausklang des Tages.
Am Rückweg halten wir noch bei Boat Shed und kaufen uns zum Abendessen einen leckeren Mahi Mahi Fisch mit Chips und decken uns dann ein mit einigen Vorräten an Essen und Trinken
für die nächsten aufregenden Tage auf einer einsamen Insel.
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Am nächsten Morgen entscheide ich mich für Frühstück in einem Café unweit unserer Anlage (eigentlich dem einzigen weit und breit in dieser Gegend), etwa einen 10-minütigen Spaziergang zu Fuß entfernt,
da mein Mann auf der Foto-Jagd unterwegs ist und viel früher aufgestanden ist! Der Weg dorthin führt durch die malerische Palmenplantage die in dem morgendlichen Sonnenlicht wunderschön beleuchtet ist.
Man fühlt sich wie in eine alte Kolonialzeit versetzt als ob die Zeit hier stehengeblieben wäre. Bis man das recht zeitgenössische Café betritt. Das Café an sich ist in diese Palmenplantage eingebettet
und recht modern mit großen Fenstern und Terrasse allseits und sehr up to date sogar mit einem Internet Wlan-Anschluß. Es scheint
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eine beliebte Lokation zu sein, ein richtiger Frühstückstreff für die Südsee-Reisenden. Ich bestelle einen reichhaltigen Frühstücksteller mit Rührei und Gebäck und mit allem drum und dran,
natürlich darf das frisch gebrühte Cappuccino auch nicht fehlen! Hier wird in großer Runde und netter Umgebung gefrühstückt, man tauscht sich unterein- ander aus und es geht hier recht gemütlich und
entspannt zu. Inzwischen bin ich von der Morgen- Entdeckungstour mit dem Auto zurückgekehrt, dieses Mal habe ich die Ostseite von Aitutaki „erforscht“. (3 Fotos unten) Die Küste ist im Gegensatz zu der
Westküste voll verwachsen, die Strände ähneln grün- bewachsenen Parks und kleinen Inselchen mit wenigen Palmen auch ganz im Grün.
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Nach dem Frühstück geht´s natürlich weiter an die Küste. Es gibt hier nur eine Hauptstraße der Westküste entlang. Wir halten am Straßenrand, holen unsere Standsachen und Kameras raus und den weiteren Weg
bestreiten wir zu Fuß. (Fotos unten) Hier reihen sich einige Hotelanlagen aneinander und es gibt auch keinen direkten Strandzugang. Außer für Hotelgäste. Der Strand ist in der Tat menschenleer! Nur viele kreischende
Seevögel unterschiedlichen Arten auf der Suche nach täglichem Fisch (das hier selbstverständlich im reichlichem Überfluss angeboten wird) leisten uns die Gesellschaft. Nur die Sonne, der türkisblaue Ozean
und das unendlich weit erscheinende Horizont. Und unzählige Palmen wie weit das Auge sieht. Im Wasser findet man schier endlosen Aufgebot an bunten Fischen,
die man schon sogar vom
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Strand ohne dass man ein Fuß ins Wasser setzen muß, gut beobachten kann. Fast im Minutentakt fliegen an uns Vögel vorbei mit einem Fisch im Schnabel, jeder von ihnen den einen Anflug zur Wasseroberfläche unternimmt fliegt Sekunden später mit einem Fisch zurück, sie brauchen sich nicht
mal sonderlich Mühe geben auf der Suche nach der Nahrung. So gibt es mehrere gut genährte Pracht-Exemplare zu bewundern. Apropos, die ultimative Hotelanlage ist hier der luxuriöse architektonisch sehr
interessant und geschmacksvoll gestaltete Pacific-Resort, hier werden alle Wünsche der Hotelgäste von Augen abgelesen und es gibt´s hier nichts was es nicht gibt! Die Architektur erinnert mich ein wenig
an Hawaii. Die Gartenanlage ist wunderschön mit allerlei bunter und betörend duftender Tropen-Vegetation.
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Von einem Fischer haben wir für die nächsten drei Tage seine 1-stöckige Holzhütte auf dem unbewohntem Motu Tapuaetai gemietet. Bei einer Bootstour waren wir hier schon eine Stunde. Nach einer Bootsfahrt
mit dem Schnellboot betreten die unbewohnte Insel und für uns beginnt ein kleines Abenteuer!
3 Tage ohne Strom und Verpflegung in einem
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Holzhäuschen. Die Crew ist so freundlich und wir bekommen eine Box mit, sprich ein Plastikbehälter mit eisgekühlten Getränken für 3 Tage und da muß ich erwähnen, die waren selbst nach 3 Tagen noch schön eisig! Also hier Daumen hoch für die Box.
Das Boot verschwindet in der Ferne und wir verbleiben da mutterseelenallein, Robinson-Feeling pur!
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Zuerst erkunden wir unser Häuschen, ach wie idyllisch! (Fotos oben) Unten eine große überdachte Veranda mit einem Holztisch und zwei Sitzbänken. Wir fühlen uns hier sofort wie zuhause! Und schon heißen uns unsere neue
"Haustiere" sprich zwei Katzen und einige Hühner willkommen! (4 Fotos unten) Sie versammeln sich im Schar um uns herum, checken die neuen Einwohner ab und die hungrige Meute hofft sicher auf eine Mahlzeit!
So packen wir ein paar Kekse aus unserem eisernen Vorrat aus und es gibt eine Begrüßungsrunde. Ab dem Moment sind alle Tiere sehr anhänglich und begleiten uns auf Schritt und Tritt durch die
ganze Insel! :-) Im Häuschen gibt es unten ein kleines Vorzimmer, eine kleine Küche und Dusche mit WC (Wasser
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kommt vom Kanister oben) und dann geht es die Treppe rauf in unser Wohngemach. Wow, wie schön! In der Mitte ein großes Bett im Kolonialstil mit blauem Moskitonetz allseitig - eine Notwendigkeit hier für einen ruhigen Schlaf, den die blutdrünstige kleine Biester können sehr
lästig sein wie wir noch später feststellen. Es gibt noch eine Kautsch auf der Seite und eins vorne bei der Frontwand mit dem Eingang zum Balkon! Und was für einem großzügigem Balkon! Der ist
auch mit einem Tisch und Sesseln ausgestattet. Und natürlich mit einem unbezahlbarem Blick auf die blaue Lagune direkt vor unserem Häuschen! Es gibt hier keine Glasfenster, als wir die
Fensterläden aufmachen. Toll, so kann die frische Brise von allen Seiten rein strömen.
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Am späten Nachmittag entscheiden wir uns einen kleinen „Ausflug“ zu machen zur benachbarten „Insel“ oder genauer gesagt „Sandbank“. (Foto oben Links, die Sandbank befindet sich in der Linken unteren Ecke des Bildes) Natürlich zu Fuß wie denn auch sonst? Die Sandbank ist etwa eine
halbe Stunde des Wattens von unserer Insel entfernt, wir waten also im kniehohem Wasser dahin, was sich aber spätestens nach 10 Minuten als ein Work-out mit einem ziemlich hohem Schwierigkeitsgrad
erweist. So sind wir dann froh als wir endlich die Sandbank erreichen. Wir machen dort eine kleine Fotosession und ruhen uns im Sand aus und baden anschließend in dem verlockend türkis-blauem Wasser
(natürlich darf hier Kopfbedeckung nicht fehlen, denn hier gibt es kein Schatten, daher eher in späteren Nachmittagsstunden empfehlenswert!) Und dann ist es schon ziemlich spät geworden so wollen wir
wieder zurück, doch es erwartet uns eine unangenehme Überraschung! Es war von uns ziemlich leichtsinnig und wir hoffen jetzt kommt es uns nicht teuer zu stehen, denn wir sind in totaler Unkenntnis
örtlicher Strömungen und so auch hier, plötzlich sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass das Wasser plötzlich angefangen hat rasch zu steigen und dort wo wir im kniehohem Wasser gewatet haben,
steht das Wasser jetzt bis zur Hüfte!
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Und wir wußten nicht, ob es noch weiter steigen würde. So war der Rückweg noch beschwerlicher und wir wußten gar nicht, ob und das Wasser den Weg zurück nicht komplett abschneidet! Das wäre für uns eine Katastrophe, denn wir sind mit zwei Fototaschen voller Kameras unterwegs und könnten mit denen nicht schwimmen, so gute Schwimmer sind wir nun mal nicht! Zwar habe ich einen Wasserfesten Foto-Koffer mit in der Hütte, diesen benutze ich aber nur für die Überfahrten mit den Schnellbooten, da man hier sehr leicht an den knapp Unterwasserliegenden- Korallenbänken stranden kann. Aus dem Grund kann man im Großteil der Südseeregion keine Boote mieten.
So waten wir wie um das Leben während das Wasser immer höher steigt und halten unsere Fototaschen über dem Kopf! Und ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was es heißt im hüfthohen Wasser zu waten!
Ach so abenteuerlich habe ich es mir wieder auch nicht vorgestellt! Mit letzten Kräften erreichen wir dann unsere Insel und schwören uns, keine Ausflüge dieser Art mehr! Das gefährliche
an der Situation war, das weit und breit keine Menschen sind und sollte uns dabei etwas passieren, konnten wir mit keiner Hilfe rechnen! Unser Walkie Talkie hat nur eine Reichweite von 5 km, in
der Praxis sogar nur knapp 3 km. In dieser Entfernung sind aber alle Motus unbewohnt.
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Aber wieder heil angekommen setzen wir auf unserem Balkon nieder, unsere neuen Haustiere erwarten uns schon sehnsüchtig und kommen und sogar entgegen! Ach ist das süß! Dann können wir in Ruhe einen
Sonnenuntergang wie es im Buche steht zu genießen, der an Herrlichkeit nicht zu überbieten ist! Und dann erleben wir die erste Nach außerhalb der Zivilisation! Es ist schon ein seltsames Gefühl!
Das muß man mal erlebt haben! Wir bewundern den Vollmond am
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Nachthimmel den die ganze Insel in einen silbernen Glanz taucht und die Palmenkronen schimmern in dem Mondschein! Unvergesslich! Wir spazieren kurz auf der Sandbank vor unserem Häuschen, von dort aus hat man noch bessere Aussicht
und dann will mein Mann noch fotografieren gehen! So bleibe ich alleine in unserem Häuschen. Sitze am Balkon und beobachte den Südhimmel, es gibt kaum etwas phantastischeres auf dieser Welt! No way!
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Auf einmal sehe ich ein Reflektor leuchten und denke zuerst, es kommt ein Boot oder Schiff in einer gewissen Entfernung. Während ich Nachtaufnahmen vom Strand mache (3 Fotos oben ) meldet sich bei mir auf einmal meine Frau per Funk und berichtet mir
mit leiser Stimme dass jemand sich der Insel nähert. Da denken wir natürlich sofort an Piraten oder Seeräuber, was sonst? ;-) Ich schaue in die gleiche Richtung doch ich sehe nichts! Vielleicht
sieht sie mehr, da Sie auf der Terrasse steht. Ich schalte meine Lampe sicherheitshalber aus, da berichtet Sie mir, dass das Licht weg ist. Ich schalte die Lampe wieder ein und frage Sie ob
Sie jetzt wieder etwas sieht. Nach ihrem Bejahen kann ich Sie beruhigen, das bin nur ich und, ja ich bin schon so weit. Trotzdem: Einmal blöde Gedanken eingepflanzt, so kommen diese nicht so bald weg.
Ich ahne noch nicht wie abenteuerlich wird die Nacht… Wir lassen unsere Holzläden am Fenster vorne, das zum Balkon geht, offen, damit wir nicht so luftdicht abgeschlossen sind und damit doch etwas
frische Brise reinkommt. Dann mitten in der Nacht wache ich auf ein Geräusch. Irgendjemand ist auf unsere Terrasse gesprungen und eine Blechdose, die am Tisch stand ist umgekippt!
Ich höre auf zu atmen! Schon wecke ich meinen Mann. Dem ist alles Egal. Wenig später sehe ich einen dunklen runden Schatten im Fenster, er sieht aus wie ein Kopf! Und der kommt hinein durch das
Fenster und hüpft auf den Boden! Ich schreie ohrenbetäubend auf wie auf dem Spieß, wecke dadurch wieder meinen Mann und schalte sofort die Taschenlampe
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ein, leuchte zum Fenster und – am Boden sitzt eine aufgeschreckte Katze!!!
Huch, ich atme aus, hätte schlimmer sein können hier im Urwald! Bin erstaunt wie sie hochgeklettert ist, denn von der Terrasse unten gibt es zwei etwa 3 Meter hohe glatte Pfähle, doch für Katzen
scheinbar kein Hindernis. So stelle ich später fest, daß die zweite auch schon reingekommen ist und beide legen sich hin auf die Kautsch! Ja natürlich, warum draußen auf dem Terrassen-Holzboden
schlafen wenn es eine gemütliche nicht belegte Kautsch gibt? Die Katzen sind auch nicht dumm! Danach versuchen wir weiter zu schlafen. Irgendwann in der Nacht hören wir aus der Küche unten weitere Geräusche, doch jetzt wissen wir dass die Katzen am Werk sind. Die weiteren Nächte waren teilweise auch unruhig, man spürt
schon den Unterschied: Wind, Gewitter mit Donner, Palmengeräusche von Blättern die die ganze Nacht auf das Dach einschlagen. Richtig ausgeschlafen waren wir hier eigentlich nicht.
Die restlichen zwei Tage haben wir damit verbracht, die Insel zu erkunden. Zum Großteil ist die Insel urwaldähnlich bewachsen, man kommt oft nicht tiefer als 5 Meter ins Landesinnere, es sei den,
man möchte unbedingt die Bekanntschaft mit verschiedenen Spinnenarten und Kleintieren machen. Die „Hauptattraktion“ sind hier aber ohnehin die Palmenstrände.
Ab jetzt unterbrechen wir die Cookinseln-Reise, kehren zuerst für 2 Tage nach Rarotonga zurück und fliegen dann für zwei Wochen nach Französisch Polynesien,
den Reisebericht können Sie hier lesen. Nach zwei Wochen geht es auf Rarotonga weiter.
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Nach zwei Wochen kehren wir aus Polynesien wieder für weitere drei Tage nach Cook Islands auf Rarotonga um anschließend den Rückflug nach Wien antreten zu können.
Eine unangenehme Überraschung ist nur, dass der Flug von Tahiti als eine neue Anreise zählt und wir nochmals die Einreisegebühren zahlen müssen. Das freut bestimmt die Rarotonga´s Staatskassa!
Am Flughafen suchen wir nach einem Mietauto, das wir vorab reserviert haben vor 2 Wochen doch von dem Mietwagen weit du breit keine Spur! So marschieren wir rüber zum Autovermietungsbüro das sich
glücklicherweise gleich gegenüber befindet!
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Dort wird uns ein größeres Wagen angeboten mit dem wir in die Stadt fahren sollen zum nächsten Autovermietungsbüro und es dort zu tauschen gegen ein Auto in der Kategorie, die wir ursprünglich reserviert haben. Als wir dort antreffen tut jeder überrascht als ob die von unserer Reservierung
keinen Blassen Schimmer hätten. Nichts desto trotz bekommen wir im Handumdrehen das Auto wie gewünscht ausgehändigt und die Dame am Desk fragt uns, ob wir morgen bei der Parade dabei sind!
Wir schauen verwundert, da wir von einer Parade nichts wussten, insofern ist das für uns ein sehr nützliches Info und wir sagen natürlich begeistert zu!
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Nachher machen wir einen Zwischenstopp in der Hauptstadt Avarua und zwar direkt im Zentrum bei der Polizeidirektion. (Foto oben Mitte) Dort wollen wir uns die weltweit berühmten Führerscheine abholen, (Foto oben rechts) bzw. unsere
ursprünglichen Führerscheine, die wir schon in Aitutaki bekommen haben, dort umzutauschen. Wir befürchten einen großen Andrang, da wir im Reiseführer gelesen haben, dass hier sogar Passagiere
von Schiffen die Schlangen stehen und besonders kritisch ist es wenn gerade ein großer Kreuzfahrtschiff anlegt. Aber entgegen unserer Befürchtung sind nur verhältnismäßig wenige Touristen da. Wir füllen die üblichen Formulare aus, werden dann fotografiert und ein Paar Minuten später
halten wir schon unsere
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nagelneue Führerscheine im Kreditkarten-Format in den Händen! Wow! (Foto oben rechts) Und die alten Führerscheine von Aitutaki dürfen wir auch behalten.
Dann geht unsere Fahrt weiter zu unserer Unterkunft. Diesmal wohnen wir in einer kleinen Bungalowanlage auf der anderen Seite der Insel, wo auch die kleinen Inselchen vorgelagert sind.
Die Anlage ist versteckt hinter einem dichten und hohen farbenprächtigen Busch aus blühenden Baouganvileen, in der Tat eine Augenweide! Im Moment sind keine Touristen dort, so haben wir die ganze
Anlage für uns alleine! Unser Bungalow ist Klasse, sehr toll eingerichtet mit einem Hauch von Luxus und einem direkten Zugang zu dem beliebtesten und größten Strand auf Rarotonga.
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Am nächsten Morgen machen wir einen ausgedehnten Spaziergang auf unserem Hausstrand direkt vor unserer Bungalow-Tür! Einfach herrlich! (Foto oben Links) Die Sonne lächelt uns entgegen und wir haben eine ungetrübte
Aussicht auf die vorgelagerten Inselchen. Wie im Bilderbuch! Danach fahren wir zu der angekündigten Parade. Es ist schon alles in Vorbereitung und am Ende der Straße werden schon Sitzbänke vorbereitet.
Da wir noch etwas Zeit haben, schauen wir noch schnell rüber zu einem kleinen Einkaufszentrum, wo ich mir noch schnell neue Sonnenbrille zulegen will, da meine kaputtgegangen ist.
Die Straßen füllen sich allmählich mit dem Volk, dass gespannt auf die Parade wartet und so passiert es, dass ich meinen Mann in dem ganzen Tumult aus den Augen verliere und zwischen den Massen
dann auch nicht mehr finde! :-( Wir haben uns aber abgesprochen, falls wir uns aus den Augen verlieren, treffen wir uns nach der Parade bei unserem Auto, das ziemlich zentral geparkt ist.
Nur hatten wir keine Ahnung, dass diese Parade so lange dauern wird! Da es auch schon langsam anfängt, suche ich mir schnell ein Plätzchen mit einer guten Aussicht, das sich auf der Außentreppe eines
Hotels im 2. Stock ergibt. Neben mir steht ein Kamerateam und macht Fernsehaufnahmen. Bald zieht schon die Parade
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los und es kommen an uns Gruppen von verschiedenen Südsee-Inseln vorbei, gekleidet in den südseetypischen Gewändern, geschmückt mit bunten Federn in Maori-Stil sowie mit
Palmenblätter und Blumen geschmückten Themen-Fahrzeuge, einfach eine farbenprächtige Augenweide! Nach einigen Metern hält der Paradezug immer wieder an und die Gruppen führen die inseltypischen Tänze vor.
Für uns natürlich Exotik pur! Neben mir auf der Treppe steht eine junge Frau die mir ständig Fragen stellt, woher die Gruppen genau kommen usw. die ich in Englisch nicht wirklich gut beantworten
kann und irgendwie stellen wir dann ganz zufällig fest, dass sie auch Deutsch spricht und eine Auswanderin ist, die in Neuseeland lebt du auf Rarotonga Urlaub macht! So können wir uns einige Stunden lang
während der Dauer der Parade ausführlich unterhalten und sie erzählt mir begeistert viel von dem Leben in Neuseeland. Zum Schluß tauschen wir unsere E-Mailadressen. Nach einigen Stunden ist die Parade zu
Ende so nehme ich Kurs an zu unserem Auto, wo ich mich dann Minuten später mit meinem Mann treffe! Wie sich herausstellt, ist er auf diesen Sitzbänken gesessen und in der Nähe von ihm sogar der
Bürgermeister von Rarotonga! Er hat mir dort ein Platz besetzt, ich konnte ihn aber in dem Tumult nicht mehr finden.
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In den nächsten 2 Tagen haben wir noch die Insel erkundet. Viele Strände sind trotz der hohen Population atemberaubend. (Fotos oben)
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Ins Landesinnere haben wir uns mit unserem kleinem Auto zwar auch getraut, mussten jedoch auf Grund überschwemmten Straßen zurückkehren.
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