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Neuseeland Reisebericht
von Jana und Julius Siver
(Weisser Text: Jana, blauer Text: Julius)
Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht am Horizont endlich Neuseeland, ich kann es immer noch nicht glauben,
dass wir unserem Ziel jetzt schon so nahe sind. Bald sehen wir auch schon Auckland unter uns und setzen zum
Landeanflug an. Hurra! Wir sind endlich im Neuseeland! Bei der Passkontrolle sagt uns der Beamte nach dem Blick
im Reisepass: „Willkommen Nummer 1 bei Nummer 3“. Zuerst überlege ich kurz was er damit wohl meinen könnte,
zum Glück erinnere mich daran, dass Wien in Punkto Lebensqualität auf der ersten Stelle steht und Auckland auf
der dritten Stelle ist. Zumindest weiß ich jetzt, dass es nicht nur ein Werbegag von Wiener PR Abteilung ist,
sondern die Studie weltweit bekannt ist. Nach den üblichen Anreiseformalitäten verlassen wir den Flughafen und
sehen uns um nach unserer
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Autovermietungsgesellschaft. Nachdem unendlich viele Shuttle-Busse bei uns anhalten und wieder wegfahren
taucht etwa nach einer halben Stunde endlich auch der Shuttle-Bus von unserer Autovermietung an und ganz happy
steigen wir an. Minuten später düsen wir auch schon mit unserem frisch gemieteten Wagen durch Auckland´s Straßen.
Apropos Auckland´s Straßen. Zwar bin ich schon im Linksverkehr auf den Cookinseln und auf den Seychellen gefahren,
doch man kann es nicht mit dem Autoverkehr in einer Großstadt vergleichen. Es war schon hart, nach 23 Stunden Flug
sich ins Auto zu setzen und auf einmal im Linksverkehr auf mehrspurigen ungeregelten Kreuzungen klar zu kommen.
Doch nach zwei Tagen Eingewöhnungsphase war es schon besser.
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Auckland hat eine sehr interessante Lage, da es von beiden Seiten eine Küste (somit also Ost- und Westküste) hat.
Unser Hotel befindet sich direkt gegenüber einem wunderschönen Rosengarten in einer sehr ruhigen und grünen Lage.
Nachdem wir uns bei einem Pizza-Hut mit einer sehr leckeren BBQ-Pizza gestärkt haben, entschließen wir uns am
Abend noch eine kleine Foto-Tour zu unternehmen, wir wollen die Skyline am Abend noch mit der Kamera einfangen.(Fotos oben, erste Reihe)
Glücklicherweise erwischen wir einen sehr
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guten Parkplatz direkt am Yacht-Hafen. Hier führt die Promenade von der City und viele Auckländer lassen hier den Abend in dem einen oder dem anderen der kleinen
gemütlichen Hafenlokale angenehm ausklingen. (2 Fotos oben, zweite Reihe) Die Aussicht auf die Skyline ist von hier hervorragend und auch
der Yacht-Hafen selber ist schön beleuchtet und die Brücke zwischen der City leuchtet blau. Doch bald bekommen
wir die Müdigkeit nach dem langen Flug zu spüren, so fahren wir wieder ins Hotel und schlafen sofort wie Babys ein.
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Am nächsten Tag fahren wir zuerst zu der Tamaki Drive, von der man schöne Anblicke auf Auckland haben soll.
Die Betonung liegt auf „haben soll“, denn die City ist ziemlich weit entfernt um hier gute Aufnahmen zu machen,
man sieht sie nur in der Weite und zudem geraten wir noch in den morgendlichen rush hour bei der Fahrt retour.
So machen wir noch einen Abstecher zu Mc´Donalds und genießen einen ausgiebigen Frühstück bis sich der Stau etwas löst.
Am Vormittag erkunden wir wieder das Hafen-Viertel von Auckland bevor es an die Küste geht. Der Himmel ist recht
kunstvoll besprenkelt mit kleinen zeihenden Wölkchen, (Fotos oben) es schaut aus wären sie weggeschwebt vor einem Kunstgemälde
und sich am Himmel direkt über uns breitgemacht. Wir bewundern einige hier
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vor Anker stehend Prachtstücke an Luxus-Yachten und machen dann eine kurze Pause während wir uns bequem an den
überdimensionalen Holzliegen niederlassen die direkt am Kai stehen und uns von der zaghaft durch die Wölkchen
scheinenden Sonne streicheln lassen und die dabei die Rollerblader beobachten, (Foto oben links) die hier ihre kunstvollen und
etwas akrobatisch angehauchten Pirouetten vorführen sowie die anmutende Skyline von Auckland. Dann halten wir
noch kurz in der City um uns mit den neuseeländischen Werkarten einzudecken was auch prima klappt und nehmen
gleich in dem benachbarten Shopping-Center, der mit einem Food-Court ausgestattest ist unser Lunch, ein Mix aus
dem reichhaltigen asiatischen Buffet, der in der Tat köstlich schmeckt.
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Nach dem Mittagessen setzen wir unsere Fahrt fort. Über die durch die üppigen Regenwälder geschlängelte Straße
gelangen wir an die Westküste. Unser Ziel ist der wellenumtoste Piha-Beach, (Foto oben links) der Surferstrand vor der Türen
Aucklands schlechthin. Tatsächlich ist die Brandung hier sehr stark und wir sehen sogar ein paar der Surfer
die hier versuchen, die Wellen herauszufordern. Nach längerem Zuschauen stellen wir fest, daß es
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umgekehrt ist! Tja, Surfen ist eben ein nasser Job! Am Strand liegt wie ein Riesen-Klotz ein riesiger
ziemlich exotisch aussehender Fels der ein wenig an einen Elefanten erinnert. Die Vegetation rundeherum ist
sehr üppig und saftig grün und die Straße ist gesäumt von den bizarr wachsenden Prachtexemplaren der alten Bäumen, (Foto oben rechts)
diese Ausblicke begeistern mich ohne Ende! Hier wird einfach das Wort „Natur“ neu definiert!
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Weiter geht´s dann über Auckland Richtung Coromandel Halbinsel zu Hunua Range. Die Wiesen sind
voller Blumen aller erdenklichen Arten und die Luft enthält so viele süßlichen Duftnoten, die
wir vermutlich noch nie im Leben gleichzeitig in so einem hinreißendem Duftpaket inhaliert haben.
Man möchte einfach nur da stehen und tief die Luft holen und die Lungen mit diesem wohltuenden
Duftgemisch zu füllen. Man fühlt sich als ob man das Paradies betreten hätte. Die Natur so sauber
wie wir es noch nie im Leben erlebt haben, Vögel in aller Farben und Größen drehen ihre Runden
zwitschernd in der Luft und als zwei große bunten Papageien majestätisch vor uns über die
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Straße fliegen, bin ich ganz entzückt und fühle mich wie Alice im Wunderland. Die Straße
bringt uns zu den malerischen Hunua-Falls, (Fotos oben) wo wir etwa eine Stunde Pause
anlegen und einen Spaziergang zu den Wasserfällen unternehmen. Es ist fast menschenleer hier so
können wir ungestört diese Schönheit genießen. Am Anfang des Pfades zu den Wasserfällen steht ein
überdimensionaler Bilderrahen in dessen Mitte man die Wasserfälle sieht, eine tolle Idee, die an
ihrer Originalität kaum zu überbieten ist! So Daumen hoch dafür! Der Oscar geht an Auckland Regional
Council! Hier kann man super Fotos schießen der passende Rahmen ist schon vorhanden.
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Nach einigen Stunden erreichen wir dann endlich die vielgepriesene Coromandel Coast. (alle Fotos oben) Die
wunderschöne Küste ist gesäumt von unzähligen rotblühenden Bäumen, in deren Kronen sich ein
Vogelnest an das andere reiht, wo das Auge hinsieht überall brütende Vögel, wahrlich ein
Natur- spektakel der Sonderklasse! Da müssen wir einfach mal anhalten und ein paar Fotos knipsen
und diesen Anblick einfach zu genießen bevor es weiter in Richtung Norden geht. Doch die Fahrt
dauert viel
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länger als wir angenommen haben, denn im Norden geht es ziemlich hoch hinauf über einen Bergpass, womit wir gar nicht gerechnet
haben. Als wir über den Pass fahren geht die Sonne gerade unter, das heißt als wir unser Hotel
in Whitianga nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen ist es bereits stockfinster. Wir beziehen
einen luxuriösen Appartment, der ausschaut wie eine Wohnung, die aus einem riesigen Wohnzimmer,
Küche, Badezimmer und Schlafzimmer besteht und sehr modern eingerichtet ist.
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Am nächsten Tag weckt uns ein strahlender Sonnenschein, was mich geradezu glücklich macht denn heute
steht am Programm Cathedral Cove, (alle 12 Bilder oben) einer der Highlights der Nordinsel. Nach kurzer Zeit erreichen wir
den Parkplatz von dem man zwar eine wunderschöne Aussicht auf die umliegende Küste hat, die Hinweistafel
sagt uns jedoch, daß es noch ein sehr langer Weg ist zu Cathedral Cove, den man zu Fuß zurücklegen muß,
also eine richtige Wanderung, die über eine Stunde dauert. Wie wir noch später feststellen, nichts ist
nah an der Straße in Neuseeland, überall ist stundenlanges Wandern angesagt, wenn man etwas Sehenswertes
anschauen will. So machen wir uns auf den Weg. Die Wanderstrecke ist wirklich wunderschön, landschaftlich
sehr sehenswert, gesäumt von vielen pink, gelb und weißfarbenen süß duftenden Blumenstauden und bieten
von vielen Aussichtspunkten herrliche Ausblicke auf die Küste. Zeitweise
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habe ich es bereut mein Fotowagen mitgenommen zu haben, trotz den großen Rädern musste ich es zumindest ¼ der Strecke wegen den unzähligen
Treppen und Unebenheiten in den Händen tragen. Zum Schluss habe ich den Wagen im Urwald stehen lassen
und nur mit der Tasche weitermarschiert. Nach über einer Stunde erreichen wir endlich Cathedral Cove,
ja es ist tatsächlich so beeindruckend wie wir es aus vielen Bildern kennen! Eine bizzare Felsformation
die tatsächlich an eine Kathedrale erinnert und im inneren auch viel Platz bietet. In den umliegenden
Gewässern sieht man weitere interessante und teils skurille Felsformationen aus dem Ozean herausragend.
Eine Gruppe der Kanu-Fahrern bereitet sich auf eine Fahrt in den tosenden Wellen des Südpazifiks und am
Strand spazieren kreischende Möwen, eine bleibt stehen und posiert kurz für meine Aufnahmen und wie ich
später feststelle, die Bilder lassen sich wirklich sehen!
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Zu Mittag machen wir kurzen Abstecher zu Hahei Beach, da hält mein Mann kurzes Mittagsschläfchen im Auto,
ich stöbere in der Zwischenzeit in einigen kleinen Souvenirläden am Hahei Beach in einer sehr malerischen
Umgebung, die Souvenirs sind meist handgemacht in sehr liebevollem Design und schließlich verlasse ein
Geschäft mit einer wunderschönen Abalon-Muschel, einem typischen Mitbringsel aus Neuseeland. Sie schimmert
perlmutartig in mehreren blau- und türkistönen, einfach wunderschön! Am Nachmittag fahren wir noch zu
Cooks Beach und von den Klippen mit poetisch angehauchtem Namen „Shakespeare
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Cliffs“ haben wir einen tollen Ausblick auf die Cooks Bay. Danach fahren wir ins Hotel uns schauen dass wir uns etwas zum, Essen besorgen.
Lange müssen ich nicht suchen, denn nur ein paar Minuten von unserer Anlage entfernt liegen einige Lokale,
in einem von denen bekomme ich „Fish & Chips“ zu mitnehmen, diese esse ich dann in unserem Appartement.
Nach dem Essen bietet sich uns noch ein fabelhaftes Ausblick aus dem Appartement-Fenster und mein Blick
schweift in die Weite über Whitianga´s Regenwälder, wo die Sonne am Horizont gerade untergeht und nochmals
den Himmel intensiv färbt.
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Am nächsten Tag führt unser Weg weiter nach Rotorua. Wir verbringen praktisch den ganzen Tag mit der Fahrt
nach Rotorua, bei längeren Überfahrten haben wir bestimmte Tage nur für die Fahrt von A nach B reserviert,
mit vielen fotografischen Stopps unterwegs. Die Sonne lächelt uns an vom Himmel als wir im vulkanischen
Gebiet von Rotorua eintreffen. Überall steigt der Dampf von Geysiren als eine Säule dem Himmel empor, die
Luft ist gesättigt von einem leichten Schwefelgeruch. Am Abend unternehmen wir noch meinen obligatorischen
Abendspaziergang. Die Hauptstraße ist gesäumt von Hotels und Pensionen aller Kategorien die allesamt gut
gepflegt sind und mit den Häuser mit liebevoll gepflegten Vorgärten, viele von gepflegt geschnittenen
Rosensträucher gesäumt oder mit den typischen Gartenstatuen im Maori-Stil dekoriert. Wir bewundern bei
unseren Abendspaziergang die majestätischen riesigen Bäume, die hier überall vorzufinden sind, vor allem
als wir am menschenleeren Golfplatz vorbeispazieren und diesen Baum-Riesen, von deren Kronen ein lebhaftes
Vogelgezwitscher durch die Gegend schallt, ganz entzückt sind. Der Rasen ist
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perfekt auf die minimalste
Größe getrimmt, wie so oft hier in NZ und der ganze Golfplatz in diese idyllische Landschaft integriert, die wie ein riesiger Waldpark
aussieht, sodass man das Gefühl hat dass hier jeden Moment ein Hirsch aus einem Gebüsch heraus springt und
als ich hier dann etwa halbe Stunde später wieder vorbeimarschiere weidet hier in der Tat eine kleine Herde
von Rehen. Da bleiben wir minutenlang stehen und wir wollen uns irgendwie gar nicht von diesem traumhaften
Anblick loslösen. Die am Horizont versinkende Sonne sprenkelt den Himmel noch zum Abschluss des Tages in den
leuchtenden rosa-roten Nuancen bevor sich die Dunkelheit breitmacht und die unzählige Sterne des Südhimmels
in ihrer Pracht am Himmel erstrahlen begleitet von dem silbern glänzendem Mondschein. Zuerst habe ich gerätselt,
wie die Neuseeländer es schaffen den Rasen so gleichmäßig schön zu mähen, bis wir einige Tage später bei einem
anderen Golfplatz das Geheimnis gelüftet haben: wir staunten nicht schlecht als wir auf der Rasenfläche des
Golfplatzes eine kleine Herde Schafen gesichtet haben! Die machen ich Job sehr gewissenhaft.
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Am nächsten Tag und mit frischen Kräften legen wir los und erkunden die Gegend von Rotorua. Den ersten Stopp
machen wir in Wai-O-Tapu-Geothermal Gebiet (Fotos oben) mit seinen farbenprächtigen vulkanischen Landschaft, die sonst
nirgendwo auf der Welt (außer in Yellowstone NP in den USA, wo sie noch schöner und eindrucksvoller ist)
vorkommt und bewundern die Natur-Pools in diversen bunten Farbkolorationen. Der Highlight ist hier der von
vielen im Internet die Runde machenden Bildern bekannte Champagner-Pool,(Fotos erste Reihe) dessen Rand in kräftigem Orange
(von Mineralien und Bakterien gefärbt) leuchtet und der schubweise in den steigenden Dampfwolken gehüllt ist,
bis sich diese am Himmel verflüssigen und die Sonnenstrahlen wieder zum Vorschein kommen. Als nächstes liegt
an dem Loop an dem wir wandern Devil´s Pool, (oben, mittlere Reihe) der seinem Namen entgegen keinen schreckerregenden Anblick bietet,
sondern dessen Wasser in außergewöhnlich kräftigem Grün leuchtet, eingebettet inmitten der gelb leuchtenden
Felsformationen, die einen tollen Farbenkontrast zu kräftig grünem Wasser bilden – für uns nebst Champagner
Pool definitiv ein weiteres Highlight auf der Farbpalette
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dieser vulkanischen Landschaft. Unser nächster Stopp erfolgt bei den brodelnden Mud-Pools, (oben, untere Reihe) zu denen wir über eine von dem aufsteigenden Dampf
der umliegenden Geysire gesäumte Straße gelangen. Uns bieten sich auf dieser Strecke atemberaubende Anblicke
wie die Sonnenstrahlen durch diese Nebelschwaden einzeln durchscheinen und so gerne wie ich hier jetzt anhalten
möchte, beschließen wir hier erst bei der Rückfahrt anzuhalten, was sich aber als ein Kapitalfehler erweist,
denn später ist von diesen Nebelschwaden weit und breit nichts zu sehen und der Zauber des Augenblicks ist
spurlos verflogen Wie der Name selber schon ankündigt sind die Mud-Pools farblich in Schlammtönen gehalten,
nichtsdestotrotz aber eine fotografische Herausforderung vom Feinsten! Eine brodelnde Quelle in exakt richtigem
Moment zu knipsen erfordert viel Geschick, schnelle Reaktion und eine Prise Glück. Hier toben wir uns mit unseren
Kameras eine Weile aus und knipsen enthusiastisch die in der Luft explodierende und auseinanderreißende
Schlamm-Blasen bevor es weiter geht. Das Ergebnis ist eine interessante Fotoreihe dieser schlammigen Mini-Explosionen.
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Danach fahren wir nach Te Urewera, wo sich laut Infos in unserem Reiseführer prächtige Regenwälder mit riesigen
Bäumen befinden sollen, da wir aber keine nennenswerten Fotomotive entdecken, obwohl wir uns schon direkt im
Nationalpark befinden, beschließen wir umzukehren und zurück nach Rotoroua zu fahren. Wir glauben, dass sich die
schönen Stellen noch weiter vorne befinden, da wir aber nicht wirklich wissen, wo sich die fotogegen Urwaldgebiete genau
befinden, kehren wir lieber zurück. Zudem ist es sonnig, also für Urwaldfotos kein gutes Wetter und die asphaltierte
Straße ist immer wieder für Kilometerweite Strecken unterbrochen, mit unserem 2 Rad Antrieb kommen wir bei
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unserem
strengen Zeitplan und dadurch resultierender Fahrgeschwindigkeit immer wieder ins gefährliche Situationen. Unterwegs machen wir noch einen Stopp
am malerischen Lake Tarawera (3 Fotos oben) um hier ein paar Fotos zu schließen als wir bemerken, eine Gruppe der Läufer an uns
zukommt und danach die nächste und wieder nächste. Ein Teil der Straße ist hier sogar abgesperrt. Unweit stehen
Tische mit Erfrischungsgetränken, die sich die Läufer im Vorbeilaufen schnappen und hastig trinken oder sich einfach
nur mit dem gereichten Wasser begießen. Auf unsere Nachfrage erfahren wir, dass hier „Half Iron Man“ stattfindet.
So schauen wir eine Weile zu und dann geht es weiter in Richtung Rotorua.
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Am Anfang der Ortschaft fragen wir bei einem Hubschrauber-Unternehmen, ob es noch freie Flüge zu White Island
(einem im Meer von Bay of Plenty liegendem aktiven Vulkan, mit dem Durchmesser von etwa 2 km) gibt und da es
tatsächlich noch welche freie Flüge gibt, buchen wir es gleich an der Stelle und wenig später genießen wir
schon die wundervolle Sicht aus der Vogelperspektive zuerst auf das gesamte Wai-O-Tapu Geothermalgebiet,
wo man den aufsteigendem Dampf der Geysire gut beobachten und man sich einen guten Überblick verschaffen kann,
sowie auf Hunderte wenn nicht sogar Tausende von weidenden Schafen, die sich den saftig grünen Gras auf
unzähligen Wiesen schmecken lassen. Eine Weile später fliegen wir schon über die Küstenlinie und am Horizont
taucht schon die White Island inmitten Dampfwolken, die aus dem Krater strömen. In der Tat ein ehrfurchterregender
Anblick, der an der Intensität gewinnt je näher wir uns der Insel nähern. Wir kommen uns vor wie in einem Abenteuerfilm! In
ein paar Minuten landen wir auch schon am heißen
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Vulkanboden des Kraters und steigen aus, um die Insel zu
erkunden. (Fotos oben und unten) Die Pilotin begleitet uns, da die Insel nur im Rahmen einer geführten Tour zu besichtigen ist.
Sie erklärt uns, dass nur zwei Heli Gesellschaften und eine Bootsgesellschaft die Rechte für den Zugang
hier an dem Vulkan besitzen. Wir bekommen Schutzhelme und Atemschutzmasken ausgehändigt und so gut aufgerüstet
marschieren wir in die Richtung, wo der vulkanische Dampf aus der Erde strömt. Überall entweicht aus den
zischenden Fumarolen schwefliger Dampf, daher ist der Boden des Vulkans meist mit intensiv gefärbten gelben
Schwefelkristallen bedeckt und wir können hier die schöne Struktur der Schwefelkristalle bewundern. Man findet
hier jedoch außer Schwefel auch andersfarbige Kristalle vor wie z.B. orange- oder grün gefärbt. Mit Sicherheit
ein Eldorado für jeden Vulkanologen, man kommt sich vor wie in einem riesigem Labor, es dampft von allen Ecken
und Kanten, doch auch Fotografen (wie unsere Wenigkeiten) kommen hier zweifellos auf ihre Kosten.
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Es ist ohne Zweifel eine der exotischsten Gegenden die wir jemals betreten haben. Die Wanderung in der kargen
Landschaft von White Island erinnert ein wenig an einen Spaziergang auf dem Mond oder auf der Oberfläche des Mars,
einfach nur irgendwie außerirdisch! Hin und wieder, wenn gerade eine umfangreifere mit dem Schwefel übersättigte
Dampfwolke aus dem Boden entweicht, müssen wir die Atemschutzmasken anlegen, denn die Schwefel-Gase ziemlich reizbar
sind und als ich mal erst später meine Atemschutzmaske anlege, kriege ich einen heftigen Hustenanfall und meine Augen
tränen ziemlich intensiv. Was die Fotomotive betrifft, sind wir vom Yellowstone ziemlich verwöhnt, der Vulkan ist
dem Nationalpark aber schon ebenbürtig. Leider darf ich die Insel auf eigene Faust nicht erkunden, im Yellowstone war
es besser, da waren wir schon jeden Tag in der Früh unterwegs, so konnte ich immer von den Wanderwegen direkt bis zu den
Quellen kommen, bevor die Ranger am frühen Vormittag auftauchten. Auf der anderen Seite verstehe ich auch die Pilotin,
die ist für ihre Gäste verantwortlich. Sie sagt uns, letzte Woche hat sich bei einer Begehung mit zwei Touristen einfach
der Boden aufgetan, und man sah fließende Lava. Ich dachte mir nur: Warum passiert das nicht mir? Wären doch sicher gute
Bilder daraus gewesen! Der Vulkan stand aber tatsächlich kurz vor dem Ausbruch, nur wenige Tage später ist der nach Jahren
komplett ausgebrochen. Die Pilotin hatte doch recht als Sie meinte, wenn wir spürbares Erdbeben registrieren, sollen wir
schnell zum Heli zurücklaufen und hoffen, dass wir noch Zeit zum Abheben haben.
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Der Boden unter unseren Füßen fühlt sich selbst durch die Schuhe ziemlich heiß an, huh! Die Schwefelablagerungen
im Krater wurden von der Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Schwefelmine gewerbsmäßig abgebaut
bis es hier eine Explosion gab und die Mine zerstörte, es hat hier sogar einige Opfer gegeben, elf Bergleute wurden
von einer Mure getötet, die Mine wurde dann nicht mehr wiederhergestellt. Die Ruinen der alten Minen-Bauten,
die von den schwefelhaltigen Gasen verätzt wurden, sind heute noch zu besichtigen. (6 Fotos unten) In dieser bizarren Mondlandschaft
gibt es außer einer kleinen Tölpelkolonie kein Leben und bei diesen widrigen Lebensbedingungen ist es auch kein Wunder!
Was man von der Insel über Wasser sieht ist jedoch nur ein Drittel des gesamten Vulkans und daher sollen hier
Tauchgänge auch sehr interessant sein. Vulkanologen kontrollieren ständig die Aktivität mit seismologischer Ausrüstung
für die Erdbebenwarnungen. Bis zu tausend Erdbeben werden pro Tag auf dieser Insel registriert, von denen die meisten
so schwach sind, dass nur Seismographen sie wahrnehmen. An dem Tag wo wir die Insel besuchen ist eine erhöhte
Vulkanaktivität (Stufe 2) gemessen und wenn es noch eine Stufe höher wäre könnte man gar nicht hinfliegen, da es nicht
sicher genug wäre. Am Rückflug erwartet uns noch ein überraschender Bonus, als wir über Ozean fliegen tauchen plötzlich
auf der Wasseroberfläche unter uns unzählige Delfine, (2 Fotos unten) die uns ein Stück begleiten und herrliche Sprünge vorführen!
Das ist auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis, der uns Begeisterungsschreie entlockt!
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Dann führt unser Weg weiter nach Turangu, wo wir am Nachmittag eintreffen. Unterwegs machen wir noch einen Zwischen
stopp an dem idyllisch gelegenen (ein anderes Wort kann man hier gar nicht verwenden) Wasserfall in Whirinaki National Park.
Es ist eine Gegend wie aus dem Bilderbuch. Hier und da sitzen am Wasser kleine Grüppchen die die herrliche Natur und den
strahlend schönen Nachmittag genießen und jemand von denen spielt Gitarre. Einige der Leute baden im Wasserfall.
Ich fühle mich hier irgendwie wie in eine alte Zeit versetzt wo die Natur noch überall schön und unberührt war und wie
schon so oft während unserer Reise habe ich wieder das Gefühl, hier könnte ich unendlich lang bleiben. Doch wir müssen
weiter nach Tuaranga. Der Himmel hüllt sich plötzlich ein in schwere bleifarbene Wolkenstrudel, die jeden Moment zu platzen
drohen, um die Erde mit ausgiebigen
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Regengüssen zu beschenken. Wir können aber den schneebedeckten Gipfel von Mt.Taranaki kurz bewundern (Foto unten rechts)bevor er hinter
einem schweren Wolkenvorhang auf nimmer-wiedersehen (zumindest für uns) verschwindet. Aber für ein paar Fotos hat es
ausgereicht und der verschneite Vulkankegel macht eine gute Figur vor dem gelb blühenden Sträucher-Teppich. Gut, bei
dem strahlend blauen Himmel wäre er sicher noch fotogener aber gegen die Naturgewalt kommen wir nicht an. Den Rest
von diesem Gebiet können wir glatt vergessen da die Sicht bald gleich Null ist und die Chance auf irgendwelche
brauchbare Fotos schwindet rapide mit jedem Augenblick. Es tut uns jedoch wahnsinnig leid, denn so gerne hätten wir
eine Wanderung am Mt.Taranaki unternommen, die Gegend schaut so vielversprechend aus, landschaftlich einfach ein Zuckerl.
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Nach etwa einer Stunde fahren wir dann weiter nach Tuaranga. Unsere Unterkunft liegt in einer herrlichen Ruhelage,
in einer mit prächtigen hohen Bäumen gesäumter Seitengasse versteckt. Hier haben wir wieder herrlichen
Sonnenschein und da unsere Terrasse wunderschön im Grünen liegt, mit hohen Bäumen und saftig grünen
Sträucher umgeben, ruhe ich mich hier aus und genieße die pure Natur, der exotische Vogelgezwitscher und
lasse meine Haut von den warmen Sonnenstrahlen streicheln. Danach holen wir uns Abendessen bei einem
hiesigen chinesischen Takeaway und essen es dann auf gemütlich unserer Terrasse. Danach mache ich noch
alleine einen Abendspaziergang, während mein Mann noch Blumenfotos macht. Es wird zu meinem Ritual an
jedem Ort einen Abendspaziergang zu machen
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und die Gegend in der ruhigen Abendstimmung auf mich wirken lassen. Es ist eine dieser idyllischen Gegenden
mit hübschen weißen Holzhäuschen mit einladenden blumengeschmückten Veranden und jeder Garten ist wahrlich
eine Augenweide. Der Rasen ist überall auf die kleinste Höhe getrimmt so ziehe ich meine Sandalen aus und
spaziere weiter barfuß auf diesem weichen Rasenteppich der meine Füße streichelt! Was für eine Wohltat für
die Füße und für die Seele. Von den hohen Baumkronen tönt ein seltsames Vogelgesang die ich noch nicht kenne
und der mich unheimlich fasziniert. Ganz ehrlich, hier könnte ich stundenlang spazieren und diese idyllische
Gegend genießen. Erst wenn die Dunkelheit einbricht und man wirklich gar nichts mehr sehen kann kehre ich ins
Hotel zurück.
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Am nächsten Tag lacht uns wieder der strahlend blaue Himmel an und wir unternehmen nochmals beide in der
Früh einen Spaziergang in der idyllischen Straße, wo unser Hotel liegt, da ich meinem Mann diese wunderschöne
Gegend auch zeigen will. Von den Baumkronen tönt wieder der exotische Vogelgesang. Als wir dann weiter fahren
und an der örtlichen Bäckerei kurz halten, um uns mit den Sandwiches einzudecken, fährt uns eine Frau bei
zurückschieben auf und macht einen Schrammen auf unserem Auto. (Fotos oben) Stress pur!. Obwohl sie bereitwillig
unterschreibt, dass sie schuld war und unser Auto übersehen hat, wir müssen es jedoch bei unserer Autovermietung
melden, was für uns zusätzlichen Stress bedeutet, denn die nächste Autovermietungsstelle ist nicht so gleich
um die Ecke, sondern hunderte Meilen weit entfernt. Mein Mann macht geistesgegenwärtig Beweisfotos von der
Sachlage und dann fahren wir weiter.
Der nächste Stopp auf unserer Fahrt erfolgt bei den berühmten Waimoto Caves, den Höhlen, in denen die ganze
Decke mit den Larven gewisser Insekten übersät ist, die
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bei der Dunkelheit leuchten! Für mich einer der Highlights! Ich unternehme also die Tour in die Höhle, während
mein Mann sich in der Zwischenzeit im Auto ausruht. Wir steigen dort in einen Boot der uns auf einem kleinen
unterirdischen Fluss durch das Höhlensystem befördert und in einer ganz finsteren Kammer bleibt das Boot plötzlich
stehen, in die Dunkelheit verhüllt, es ist irgendwie unheimlich, man hört nur das tropfende Wasser, das von der
Höhlendecke in den See tropft und man kommt sich wie in einem Film, man hat einfach das Gefühl, dass jeden Moment
ein Ungeheuer aus dem Wasser auftaucht! :-D Aber zum Glück geschieht natürlich nichts dergleichen! :-D Statt dem
erleuchten an der Höhlendecke Hunderte kleine Lichterchen der Larven. Es schaut ein wenig aus wie der Sternenhimmel.
Leider ist das Fotografieren hier verboten (was auch der Grund ist warum mein Mann lieber im Auto blieb,
zudem ist er der alleinige Fahrer auf der Reise) und selbst wenn es erlaubt wäre, bezweifle ich in dieser Dunkelheit
irgendwelche brauchbare Fotos machen zu können.
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Dann fahren wir weiter nach Norden zu Marokopa Falls, (Foto oben links) die sich als die schönsten Wasserfälle entpuppen, die wir
in Neuseeland gesehen haben, einfach traumhaft! Und ich bin nur ganz zufällig auf diese Wasserfälle gestoßen
beim Durchblättern eines Wandkalenders in einem Supermarkt in Rotorua, wo wir Lebensmittel einkaufen waren.
Sonst wird es in keinem Reiseführer erwähnt und ich fand auch in keinem der Reiseberichte, die ich gelesen habe,
kein Wort darüber! So sind wir einfach ganz happy, dass sich dieser Umweg gelohnt hat und dass wir mit einem der
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bezauberndsten Ausblicke belohnt sind! Vom Parkplatz führt ein etwa 15-minütiger Wanderweg durch einen
märchenhaften Regenwald voll mit den moosbewachsenen prächtigen alten Bäumen (2 Fotos oben) zu den Wasserfällen. Die ganze
Gegend ist einfach eine Augenweide. Und es sind fast keine Menschen da! Kein Wunder, wenn man diese Wasserfälle
nirgendwo erwähnt… Als wir dann später an einer Erdbeerfarm vorbeifahren, erblicke ich einen süßen Briefkasten
in der Form einer Erdbeere! Oh, da muß man einfach anhalten und ein Foto davon schießen…eine wirklich originelle Idee! (Foto unten)
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Als wir dann an die Küste kommen ist der Himmel bedeckt und es fängt auch schon an zu regnen. So können
wir diesen Teil der Küste nicht wirklich genießen. Als wir an dem Elefanten-Rock vorbeifahren, (Foto links oben, erste Reihe) kann man
nicht einmal ein vernünftiges Foto davon machen, der Regen macht uns einen Strich durch die Rechnung.
So fahren wir direkt zu unserem Hotel in New Plymouth du erholen uns lieber. Am nächsten Tag ändert
sich kaum etwas an der Wetterlage und somit bleibt uns die Sicht auf den in dicken Wolken verhüllten
Vulkan Mt.Egmont leider vorenthalten. So machen wir uns auf den Weg, denn weitere Zeit hier zu verschwinden
wäre sinnlos. Unsere Fahrt setzt weiter fort nach Whanganui, wo wir teilweise sehr malerische fast
unberührte Ecken von Neuseeland zu Gesicht bekommen.
Wir fahren durch das schmale Tal, wo sich die Straße durch die Hügel eng schlängelt, es erinnert mich
ein wenig an Toscana! (Foto oben mitte, erste Reihe) An den Wiesen der umliegenden Hügeln weiden hier idyllisch unzählige Schafherden
am saftig grünem Gras, den man sich noch
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saftiger kaum vorstellen könnte! (Fotos oben, untere Reihe) An einer engen Stelle müssen wir anhalten, da der Züchter da
seine zahlreiche Herde über die enge Straße mit Hilfe seiner Hunde rüber treibt. (Fotos oben) Hier erleben wir eine
lustige Situation als ein Schaf auszubüxen versucht, von dem Hund aber eingeholt wird und zurück zu der
Herde getrieben wird! (Foto oben mitte, zweite Reihe) Das entlockt uns ein Lächeln. Bald sind dann alle Schafe heil durch die Straße und
wir können unsere Fahrt durch das malerische Tal weiter fortsetzen. Als ich einen gestylten Pferd unweit
der Straße in einem Gehege weidend sehe, muß ich auch unbedingt noch ein Foto von ihm knipsen, (Fotos oben, dritte Reihe) solche
stylische Pferde sieht man doch nicht an jeder Ecke! Was noch erwähnenswert ist, die Ortschaften hier
tragen biblische Namen so wie Jerusalem oder Bethlehem! Nach einer Weile jedoch beschließen wir umzukehren
und zurückzufahren, da uns noch eine lange Fahrt nach Wellington bevorsteht. Das Wetter ist in der Tat
nicht sehr aufregend, auf manchen Abschnitten regnet es sogar.
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Als wir am Frühen Abend in Wellington eintreffen (Fotos oben) finden wir hier auch den Himmel in eine dicke Wolkendecke
verhüllt. Doch das kann uns nicht davon abhalten, eine Fahrt mit der berühmten Cable Car zu unternehmen,
die uns bergauf zu dem auf einem Hügel gelegenen botanischen Garten hinaufführt und die selbst bei diesem
Wetter ein Erlebnis ist! Wir sind froh dass wir halbwegs noch eine Sicht auf Wellington genießen können,
der Ausblick von der Bergstation ist selbst bei diesem Wetter wirklich zauberhaft! Überall um uns herum
wuchert die saftig grüne subtropische Vegetation und vom Boden steigt nach dem Regen eine frische
exotisch-erdige Duft die in der Nase kitzelt. Einige hier am Hügel situierte Häuser haben einen überwältigenden
Ausblick an Wellington, hier zu wohnen und jeden Tag diese Aussicht zu genießen muß bestimmt ein Traum sein!
Vorher haben wir noch
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versucht, noch jemanden bei unserer Autovermietungsgesellschaft zu erreichen, um den Schadensvorfall zu melden,
es ist jedoch aber viel zu spät und das Büro im Hafen ist bereits zu, so müssen wir uns darum später auf der
Südinsel kümmern. Nachher spazieren wir noch durch die City bis zum Hafen und sogar ein kleiner Shopping-Bummel
ist drinnen! Nachdem langsam auch schon Hunger aufkommt beenden wir dem Abend bei dem stadtbestem Chinesen nur
einen Katzensprung von unserem City-Hotel entfernt und lassen wir uns die köstlichen Haus-Spezialitäten schmecken.
Nach den vorherigen Übernachtungen in der Natur muss ich mich auf eine große Stadt erst wieder gewöhnen!
Am nächsten Tag klingelt unser Wecker in der Früh ziemlich zeitig, da wir die erste Fähre zur Südinsel gebucht
haben und rechtzeitig im Hafen sein müssen und noch die genaue Stelle finden müssen wo wir einchecken müssen.
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Heute überqueren wir mit der Fähre Cook Strait, jene Meerespassage die die Nord Insel von der Südinsel trennt.
Als wir in Wellington mit unserem Auto on board gehen von der Sonne fehlt weit und breit jede Spur. Aber während
der Fahrt lichtet sich der Himmel allmählich bis der Himmel in purem Sonnenschein erstrahlt. Der Liner ist sehr
bequem, wir gönnen uns zuerst ein reichhaltiges Frühstück am Bord ,danach schaue ich mich auf der Riesen-Fähre
um und stöbere im Shop und kehre schließlich mit einem schönen Bildband zu meinem Mann zurück. Wir räkeln uns
zuerst in bequemen Sitzen und als wir uns dann der Südinsel nähern gehen wir ans Deck um ein paar Fotos zu schießen.
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Die Landschaft von Marlborough Sound (erste Reihe) mit all ihren Fjords und abgelegenen Buchten ist einfach umwerfend! Die frische
Meeresbrise umweht unsere Gesichter und die Sonne wärmt uns so herrlich. Die Überfahrt verfliegt im Nu und bald
docken wir auch schon in Picton an. Danach geht es in Richtung Nelson, wobei sich die serpentinenreiche Strecke
an der Charlotte-Drive als sehr malerisch erweist, fast hinter jeder Kurve bieten sich uns atemberaubende Ausblicke
(2. Reihe rechts) auf die umliegende Buchten, da machen wir noch ein paar Foto-Zwischenstopps bevor wir dann in Nelson ankommen, (2 Fotos oben, 3. Reihe) wo
sich unser Hotel befindet
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Doch als allererstes müssen wir ein Autovermietungsbüro von Omega finden und unser Schadensvorfall dort anmelden,
da wir es in Wellington nicht mehr geschafft haben. Aber alles verläuft Problemlos, die Dame in Büro ist sehr
freundlich und erweis sich als sehr dankbar wenn ihr mein Mann hilft die Fotos von dem Vorfall auf ihr PC umzuspielen.
Danach fahren wir zu unserem Hotel und beziehen unser Zimmer, der ganz luxuriös ist, sogar mit einem Whirlpool im
Badezimmer ausgestattet ist und Swimmingpool direkt vor dem Balkon! Wooohooo! Doch wir haben nicht einmal Zeit zu
genießen denn die Sonne strahlt vom tiefblauem Himmel, was für eine Sünde wäre es einfach da am Pool faul hängenbleiben,
wenn so viele Fotomotive auf uns warten, um bei diesem Bilderbuchwetter
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geknipst zu werden! So machen wir uns auf den Weg an die Westküste, wo wir den Sonnenuntergang
am Wharariki-Beach fotografieren wollen! Als erstes steht am Plan der bekannte Apple-Rock (Foto oben), was mit einer kurzen
Wanderung durch den Regenwald verbunden ist, wo wir im dichten Regenwaldgeflecht auch einige schöne Vögel bewundern können. Der Apple Rock selber
ist auch sehr eindrucksvoll, in einer Form vom gespaltenen Apfel. Wir spazieren noch ein wenig am menschenleeren
Strand und danach geht´s weiter nach Westen durch den Abel Tasman National Park, der mit seinen südseeähnlichen
feinsandigen Stränden und der dichten Vegetation, die vorwiegend aus den Nikaupalmen und Riesenfarnen besteht,
über 220 km2 Fläche umfasst.
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Unterwegs machen wir einige Stopps bei malerischen Küstenabschnitten (3 Fotos, obere Reihe) und am späten Nachmittag erreichen wir das
Gebiet von Wharariki Doch da fängt unsere Odyssee erst an, denn nichts gestaltet sich so einfach wie zuerst scheint.
Wir können den Strand einfach nicht finden, vermutlich haben wir wo falsch abgebogen, denn die Straßen-Schilder sind
hier einfach nicht sehr eindeutig. Wir kehren um und fahren dann eine andere Strecke, nicht wissend wo wir wirklich
sind und daß wir uns von Wharariki weiter weg entfernen. Die Schilder sagen uns nur daß wir im Gebiet vom Kahurangi
NP sind.
Auf der Navi sind keine Waldstrassen und schmale Schotterstrassen angeführt. Leider. Wenn ich daran denke,
dass wir mindestens 1/3 aller Wege in NZ auf staubigen Strassen fahren, das Auto auf diesen Strassen also unversichert ist,
dann versuche ich hochkonzentriert zu bleiben, denn die anderen fahren genauso schnell. Oft musste ich (auch der Gegenüber)
auf den Schotterstrassen in NZ eine Vollbremsung durchführen. Der größte Feind hier ist die Zeit. Neuseeland ist
meiner Meinung nach eigentlich ein Land für Wanderer, dazu braucht man aber viel Zeit.
Ich versuche möglichst oft ein Helikopter zu mieten, doch oft ist einfach kein Flugplatz in der Nähe oder das Wetter
ist nicht gut genug um kitschige Fotos machen zu können.
Der Park ist jedoch riesig und zieht sich tief nach Süden, da kann man tagelang herumirren. Die Natur hier ist
sehr malerisch, keine Frage, (3 Fotos oben, 2. Reihe) da jedoch nach einer langen Strecke nichts am Horizont auftaucht, was an unsere
Destination erinnert, beschließen wir umzukehren und den langen Weg wieder zurückzufahren. Irgendwie frustrierend.
Als wir dann endlich wieder zur Kreuzung kommen sehen wir
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noch eine Abzweigung die uns diesmal richtig zu Wharariki
führt. Aber wie gesagt, nichts ist so einfach wie es scheint. Bei einer Holiday-Lodge endet der weg schlagartig und
weiter führen nur schmale (und wohlbemerkt - malerisch gelegene) Pfade durch die Wiesen und Wälder vorbei an weidenden
Kühen und Schafen.
Plötzlich verschwindet der Pfad gänzlich und die weitere Strecken müssen wir nur erahnen. So klettern wir durch einen Holzzaun, der die Weide abgrenzt und gehen durch ein kleines Waldstück und sehen
dann daß es doch eine etliche Wanderstrecke zum Strand ist und können die Interessanten Felsformationen auch nicht
so identifizieren. Da die Sonne schon ziemlich tief am Horizont steht, beschließen wir umzukehren, damit wir nicht
in der Dunkelheit zurückmarschieren müssen. Es ist noch geringfügig hell als wir ganz geschafft zum Parkplatz kommen.
Kein Sonnenuntergang fotografiert, unterwegs jedoch aber brauchbare Fotomotive gefunden. Nur was nun?
Es ist schon fast finster und der Weg nach Nelson viel zu lang.
Schnelle Rechnung ergibt die Strecke Wien - Salzburg (über 300km) aber auf Landstrassen mit unzähligen Kurven und Pässen!
So beschließen wir gleich in dem Holiday Park zu fragen ob es noch
ein freies Zimmer für eine Nacht gäbe und wir haben Glück, wir können tatsächlich gleich auch unser Bungalow beziehen
und hier übernachten. Das erleichtert unsere Situation erheblich! Abgesehen davon, daß wir fast nichts zum Essen haben
bis auf ein paar Kekse und Äpfel. Wir probieren uns dann noch in der Gegend nach dem Essen umzuschauen, die nächste
Ortschaft ist jedoch weit entfernt und als wir dort ankommen ist dort natürlich bereits auch schon alles geschlossen.
So kehren wir ungesättigt zurück und teilen uns ein paar Kekse.
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Am nächsten Morgen weckt uns abrupt ein lauter kreischendes Geräusch. Sofort mache ich Augen auf und direkt vor der
Tür sehe ich auf unserer Terrasse einen wunderschönen Pfau, (1 Foto oben) der hier wohl frei in der Natur lebt. Also wohl eine
Guten Morgen Begrüßung. Natürlich springen wir sofort aus dem Bett, schnappen uns unsere Kameras und machen ein paar
Erinnerungsfotos von dem unerwarteten Gast. Zum Essen haben wir selber nicht viel außer etwas Notvorrat an Äpfel und
Kekse aber das was wir haben teilen wir mit dem Pfau, der schätzt sogar selbst die Apfelreste, muss ja sehr hungrig
sein, das arme Tier, hehe genauso wie wir.
Die Sonne scheint vom strahlend blauem Himmel und dieser Moment hier mitten in der Natur außerhalb der Zivilisation
aufzuwachen und die pure Natur zu bewundern (Foto oben links, 1. Reihe) und diese süß duftende Luft tief in die Lungen einzuatmen ist einfach
herrlich! Idylle pur! Nach kurzer Morgentoilette im Gemeinschaftsbad das allerdings sehr sauber und gepflegt ist,
schauen wir kurz in die Küche und den Ess-Saal, es ist ein wirklich schöne Anlage, es gibt hier nur das Nötigste,
aber alles sehr sauber und geschmacksvoll, und diese Lage inmitten eines Naturparks außerhalb der Zivilisation! Ist einfach unübertrefflich!
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Die Anlage ist für Camper aufgebaut, alle schlafen in den Zelten, es gibt nur 4 Bungalows davon sind alle bis auf unseren, leer.
Es sind also alle Selbstversorger, aus dem Grund kann man hier kein Frühstück kaufen, der Caffe fehlt mir, das spüre ich.
Gerne würde ich jemand nach einer Tasse Caffe fragen, da es aber erst halb sechs in der früh ist und alle noch schlafen,
muss ich den Vormittag ohne meinen Lieblingsgetränk auskommen.
Obwohl unser Frühstück heute nur aus unserem Notvorrat besteht (wie schon erwähnt, Äpfel und Kekse, tja wer konnte
das wissen dass wir gestern hier strandend und keine Zivilisation weit und breit…) begeben wir uns bestens gelaunt
auf einen Wanderweg der zum Strand führt. Der Weg ist nicht so kurz aber führt uns über herrliche Hügel (3 Fotos oben, 2. Reihe) mit weidenden
Schafsherden und dann ein kurzes Stück durch den Wald bevor die Landschaft auf Sanddünen wechselt. Hier ist es schon
mühsamer zu spazieren, da unsere Füße tief in den Sand eintauchen, so ziehen wir uns unsere Sandalen aus und gehen
weiter barfuß. Wir machen dann noch ein paar Aufnahmen auf dem Strand (3 Fotos oben, 3.Reihe) und dann kehren wir zurück da es nicht so scheint,
daß uns der Weg von dieser Seite irgendwo weiter bringt.
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So kommen wir zurück und schon recht hungrig beschließen wir
zur nächsten zivilisierten Ortschaft zu fahren um einige Lebensmittel einzukaufen. Da wir frühestens zu Mittag weitere
Aufnahmen am Strand machen wollen, haben wir jetzt etwas Zeit. In Takaka finden wir zum Glück einen Supermarkt vor,
wo wir uns gleich ausgiebig mit Lebensmittel eindecken als ob wir eine Woche nichts gegessen haben! Am meisten freue
ich mich über das knusprige
frischgebacken Kräuterbrot! Frisch gestärkt kehren wir zum Wharariki zurück, wieder erwartet uns der lange Wanderweg
der jedoch sehr idyllisch wieder an einigen Weiden und einem See vorbeiführt, wo sich uns weidende Kühe mit Kälbern
als herzliche Fotomotive bieten. Etwa nach einer Stunde endlich klettern wir runter zum Strand und dort finden wir
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jetzt auch den Felsbogen nachdem wir gestern vergeblich gesucht haben. Einfach ein 1A Postkartenmotiv!!! (Fotos oben) Wir spazieren
noch ein wenig zwischen den Felsen am Strand als plötzlich mein Mann einen Seelöwen bemerkt, der aus dem Wasser heraus
spaziert und sich im Sand nicht weit von uns niederlässt! Ach so ein Glück auch! Natürlich eines der besten Fotomotive
des Tages. Während Mein Mann dann noch auf die Felsen im Wasser hochklettert um bessere Aufnahmen machen zu können, bleibe ich in der Augenweite und beobachte
den Seelöwen. Der hat es sich im warmen Sand sehr gemütlich gemacht und läßt sich die pralle Sonne auf den gut gefüllten
Bauch scheinen. Dem strengen Fischgeruch nach zu urteilen hat er vorher eine reichhaltige Fischmahlzeit genossen!
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Am Nachmittag kehren wir zu unserem Auto zurück und fahren weiter durch den Abel-Tasman NP (3 Fotos oben) nach Osten zurück nach Nelson,
wo wir eigentlich offiziell einquartiert sind. Unterwegs halten wir hin und wieder an einigen Buchten an, die uns gut
gefallen und machen dort ein paar Fotos. Vor allem Kite-Surfer bieten uns tolle Fotomotive ihre Künste vorführend. Am Abend
treffen wir in Nelson ein und freuen uns auf ein Abendessen, eigentlich erste warme Mahlzeit an diesem Tag. Das Restaurant,
wo wir eigentlich hin wollten empfängt jedoch heute keine Gäste, da es dort eine Weihnachtsfeier vom Rotary-Club stattfindet.
So ziehen wir ein Stück weiter und landen im Boat Shed, auch idyllisch am Ufer gelegen. Da es draußen schon voll ist sitzen
wir herinnen an einem ruhigen Tisch in der Ecke, die Speisekarte klingt ganz gut, jedoch sind die Speisen nicht die
billigsten und die Wartezeit ist echt brutal! Während wir auf unser essen Warten, nutze ich die Zeit und machen draußen noch
ein paar Aufnahmen von dem herrlichen Sonnenuntergang! (2 Fotos oben) Mein Mann ist ein wenig enttäuscht als er seine Ente bekommt,
es handelt sich lediglich nur um zwei dünne Enten-Plättchen
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garniert mit einem Salat, die er am Teller serviert bekommt, hmmm nicht sehr sättigend! Meine Meeresfrüchte Suppe ist da schon viel reichhaltiger und schmeckt auch wirklich lecker, obwohl
ich nicht direkt ein Fan von diesem Meeresgetier bin, da hat der Koch wirklich sein Bestes gegeben. Nach dem Abendessen
kehren wir in unser Hotelzimmer, wo wir uns eigentlich vorgestern schon einquartiert haben und ich genieße endlich das
lang ersehnte Sprudelbad in dem Whirlpool in unserem Badezimmer! Nach einer langen Reise sehr entspannend! Am nächsten
Tag herrscht wieder Sonnenschein, so machen wir noch ein paar Fotos in Nelson bevor wir uns an die weitere Fahrt nach
Karamea begeben. Unterwegs wird das Wetter allmählich immer schlechter bis uns kurz vor Karamea die ersten Regentropfen
erreichen. Wir fahren von der bequemen Asphaltstraße runter und letzte Stunde geht es nur am kurvenreichen Schotterweg
weiter, bis wir endlich Karamea erreichen. Das Wetter stört uns nicht im Geringsten, da wir uns hier eigentlich im
Regenwaldgebiet befinden. Auch abseits der Zivilisation gelegen und fast keine Touristen da, als wir ankommen sind wir
die einzigen am Parkplatz.
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Wir wandern durch den Wanderpfad tiefer in den Wald hinein, es schaut aus wie in einem Märchenwald, (Foto oben rechts, erste Reihe) überall hohe mit
dem Moos bewachsene Prachtexemplare an Bäumen, zwischendurch exotische Farne. Dann kommen wir endlich am Moria Gate an.
Die letzten Metern klettern wir durch eine Höhle, wir kommen uns wie in einem Abenteuerfilm vor. Als wir dann unten
in der Höhle am Fluß stehen, bietet sich uns eine beeindruckende Aussicht auf Moria Gate! Es war definitiv die lange
Reise wert! Nach einer ausgiebigen Fotosession in der Höhle kehren wir zum Parkplatz zurück und unternehmen ein Stück
weiter die nächste Wanderung zum Oparara-Gate, diese ist nicht weniger eindrucksvoll! Der ganzen Strecke entlang bieten
sich uns atemberaubende Ausblicke auf den exotisch rot gefärbten Oparara-River gekrönt von dem eigentlichen Highlight
den majestätischen Oparara-Gate, einem riesigen Steinbogen, der sich über die Oparara-Schlucht spannt. Das könnte ich
mir sehr gut als eine Filmkulisse vorstellen! Wäre ein Geheimtipp! Das Wetter hält sich gut und
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als wir am Parkplatz wieder eintreffen hüpft bei unserem Auto ein exotischer Vogel herum, er schaut ein wenig aus wie
ein Huhn und gegen ein paar Keksbrösel hat er auch nichts einzuwenden! Dann machen wir uns auf die Fahrt nach
Greymouth. Als wir von der Schotterstraße sicher weg sind und auf die Asphaltstraße wieder kommen folgt ein Wolkenbruch,
von bleischweren pech- schwarzen Gewitterwolken und dichtem Nebel begleitet. What ever! Unterwegs halten wir an einem
asiatischen Takeaway und nehmen unser Abendessen mit, das wir dann anschließend auch gleich im Auto verspeisen. Dann
fahren wir über die in dunkle Wolken und Nebel verhüllte Punakaki-Küste weiter. Eine ganz besondere Atmosphäre, auch
irgendwie wie in einem Film. Es fasziniert uns dermaßen, daß wir hier ranhalten müssen und trotz des Unwetters ein paar
Fotos schießen müssen. (Foto oben, letzte Reihe) Am Abend kommen wir dann in unserem Pension am Highway 6 an. Hmmm, genau wie ich befürchtet habe,
eine etwas lautere Gegend hier wegen der Highway.
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Am nächsten Morgen verziehen sich die Wolken langsam und der Himmel lichtet sich. Wir kommen also nochmals zu
Pancake Rocks, (1. Reihe oben) wo wir noch einige Aufnahmen machen wollen, da es gestern ziemlich gewittrig war in dieser Gegend und
während wir warten daß der blaue Himmel noch mehr zum Vorschein kommt setzen wir uns gemütlich in einen nettes
Frühstückslokal direkt an Pancake Rocks und geniessen dort einen reichhaltigen „Westcoast Brakfast“ um safitge 17,90 Dollar!
Natürlich für beide zusammen. Wir bekommen auch einen leckeren Cappucino mit Cinnamon serviert, scheint hier üblich
zu sein. Nebenbei können wir auch noch im Internet surfen, da es hier WiFi gibt. Die Wolken ziehen langsam ab und wir
können noch ein paar Aufnahmen machen bevor es weiter zum Fox Glacier geht. Während wir unten Sonnenschein pur genießen,
als wir zum Fox Glacier ankommen, hüllt sich der Glacier noch in die Wolken. So nutzen wir die Zeit zum Einchecken in
unser Hotel unweit des Lake Matheson. Es ist eine kleine moderne Anlage mit einem tollen Ausblick auf die Gipfel.
Im Hotel angekommen ruhen wir uns noch ein bisschen aus und genießen die herrliche Aussicht auf die umliegenden Gipfel,
ich liege noch ein wenig in der Sonne auf dem akkurat gemähten streichelweichem Rasen. Wie idyllisch! Nachher begeben
wir uns in die Ortschaft, um uns ein wenig umzuschauen und landen in der „Last Kitchen“ wo wir unser spätes Mittagessen,
den gegrillten „Blue Code-Fish“ mit geniessen. Danach fahren wir zum Lake Matheson, dem berühmten Mirror-Lake in dieser
Region, es ist aber sehr windig, so können wir keine
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Spiegelung auf der Wasseroberfläche einfangen. Die Sonne ist auch schon viel zu tief unten um jetzt noch welche brauchbare Aufnahmen zu machen. So fahren wir dann
zum Gilespies Beach. (Oben, letzte Reihe) Es ist in der Tat ein sehr rauer naturbelassener Strand starker Brandung und heftigen Windböen,
gebildet aus großen runden von der Strömungen ausgewaschenen und grundpolierten Steinen und geziert von derben, den
Baumstämmen entrissenen Holzstücken. Und vor allem bietet sich uns da unten vom Strand eine atemberaubende Aussicht
bis hoch hinauf auf die Gletscher! Die ganze Gegend schaut so wildromantisch aus! Hier und wieder sitzen am Strand
Menschengruppen um eine Feuerstelle herum und wärmen sich an den flankelnden Feuerflammen, eingepackt in warmen Decken.
Dann spazieren wir noch ein wenig am Strand entlang und finden im Gebüsch einen anscheinend hier freilebenden Schaf
der sich an den Saftig grünen Grashalmen weidet und kann machen was es will. Nach seinem Fell zu urteilend lebt es schon
eine längere Zeit am freien Fuß hier in der Natur, es schaut irgendwie so ungepflegt aus mit einem sehr langen Fell das
er am Boden schleift aber es schaut glücklich aus sich so grenzenlos weiden zu dürfen wo es ihm gefällt. Die Sonne geht
bald unter, so suchen wir uns ein Plätzchen am Strand und beobachten noch die starke Brandung du einzelne Wellen die
sich am Strand brechen bis das Wasser hoch zum Himmel hinauf aufspritzt und machen einige brauchbare Sunset-Aufnahmen als
der glühende Ball am Horizont verschwindet und alles in sein warm glühendes Licht eintaucht.
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Nächster Tag gestaltet sich recht abenteuerlich. Wir haben nämlich eine 4-stündige Heli-Hike Tour gebucht. Mein Mann ist
schon sehr zeitig aufgestanden und hat eine Foto-Tour zum Lake Matheson unternommen, (8 Fotos oben) während ich noch ausschlafe und Kräfte
sammle für unsere heutige Tour.
Zum Lake Matheson bin ich noch in der Dunkelheit aufgebrochen. Da ich noch noch ein bisschen Zeit hatte, habe ich mich mit Details gespielt (3 Fotos in der 3. Reihe oben) Es ist schon eine sehr interessante Richtung,
man bräuchte einfach mehr Zeit um sich in den verschiedenen fotografischen Richtungen zu entfalten. Der Lake Matheson hatte am Vortag fotografisch nicht viel hergegeben,
da jetzt aber völlige Windstille herrscht - die Spiegelung am Wasser gegeben ist - kann ich endlich zu meinen Fotos kommen. Innerhalb von 20 Minuten kam aber leichter Wind, somit war meine Fotosession beendet.
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich noch schnell beim nächsten Flugplatz nach einem Heli gefragt und war schon in 5 Minuten in der Luft. Geflogen bin ich nur mit dem Piloten da um die Zeit noch keine anderen Touristen da waren.
Im Laufe des 1-stündigen Fluges haben wir den Franz Josef Glacier und Fox Glacier von allen Seiten umkreist mit anschließender Landung auf dem Fox Glacier.
Am späten Vormittag essen wir noch eine Kleinigkeit (hehe eigentlich eine ausgediegene
Mahlzeit bestehend aus Lammfleisch Orientalisch mit dem Reis, gefüllten Kartoffeln mit Sour-Creme du als Nachspeise leckere
Apfelstrudel mit dem Vanille-Eis – einfach nur köstlich!)
während wir auf unseren Flug
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in einem Café warten und dann geht´s
los. Vor dem Abflug bekommen wir wasserfeste Spezialschuhe und Spikes und dann werden wir in einige Gruppen eingeteilt da
wir alle nicht auf einmal in den
Hubschrauber passen. Die Hubschrauber bringen uns nacheinander hoch auf den Gletscher. (Fotos unten, 4. Reihe)
Schon der Flug alleine an sich ist spektakulär und die Aussicht schier atemberaubend! (Fotos unten, 2. Reihe) Von oben können wir ausführlich die
Struktur des Gletschers samt den Gletscherspalten
bewundern, die in dieser weißen Eislandschaft blau angehaucht leuchten. Wahrlich eine unvergessliche Aussicht. Bei strahlendem Sonnenschein
landen wir oben auf dem Gletscher und bekommen einige Sicherheitsinstruktionen sowie z.B. wie wir in Deckung gehen müssen
wenn ein Hubschrauber gerade neben uns landen, was auch ein paar Mal hintereinander passiert, so müssen wir in die Hocke
gehen, den Kopf nach unten beugen und ihn mit Armenabdecken. Diese Regeln dürfen für alle gelten jedoch nicht für meinen
Mann, der knippst ja einfach fröhlich weiter als der Hubschrauber landet. Dann werden Gruppen aufgestellt und unsere
Eiswanderung fängt an! Hmmm, also die ersten Schritte auf der komplett vereisten Gletscheroberfläche mit Hilde der Spikes
sind wirklich gewöhnungsbedürftig, doch schon bald schreiten wir gut voran und erkunden diese bezaubernde Gletscherlandschaft (Fotos oben, 5. und 6. Reihe, sowie unten, 1. Reihe)
mit ihren vielen Eisspalten und sonstigen Eis-Kunst-Kreationen und kleinen Gletscherseen und Bächen die von dem getauten
Wasser entstanden sind.
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Drei Stunden verfliegen wie im Nu und unsere Führer Gretchen und Steve merken es aber sehr spät dass schon an der Zeit
ist zum Hubschrauber zurückzukehren so müssen wir die Reststrecke im Eiltempo absolvieren, was ein wenig mühsam ist,
da die Strecke jetzt bergab verläuft was mehr anstrengend ist und man muss mehr aufpassen um nicht auszurutschen auf
dieser spiegelglatten Oberfläche. Die letzten Meter spüre ich schon die Erschöpfung. Und das ist gerade ein anstrengender
Teil der Strecke wo wir nur zwischen zwei Eisspalten gehen müssen, in deren Mitte in Bach fließt, d.h. sich mit den Spikes
nur an den Seitenwänden anhalten. Am letzten Stück hält mein Spike jedoch nicht gut und ich rutsche beinahe aus in den
Bach, also genauer gesagt meine (zum Glück leere) Fototasche knallt es dort voll hinein, meine Kamera habe ich jedoch um
den Schulter umgehangen und diese bleibt zum Glück unversehrt. Mein Man eilt mir zu Hilfe und hebt mich hoch und übernimmt
auch meine Kamera, doch jetzt ist es nicht mehr weit weg und bald stehen wir auch schon heil (vom frisch eingefangenen
Sonnenbrand abgesehen) vor dem Hubschrauber, ready for take off. Ich checke in der
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Zwischenzeit noch meine Wunden ab, also abgesehen von meinen zerkratzten Handflächen ist ja sonst nichts passiert. Mit denen habe ich mich abgestützt am Eis
als ich hingefallen bin und natürlich ohne Handschuhe gibt es am rauen Eis Wunden. Bald sitzen wir aber schon im
Hubscharuber und genießen nochmals die Landschaft von oben bevor wir wieder unten im Tal unweit unseres Hotels landen.
Da wir noch einen halbes Nachmittag haben, fahren wir noch zum Franz Josef Gletscher und genießen die atemberaubende
Aussicht von unten hinab. Dann geht´s zum Hotel und mein Mann legt sich erschöpft nieder. Ich verpflege zuerst mein
verbranntes Gesicht (hoch oben am Gletscher scheint die Sonne einfach zu intensiv) und mache anschließend noch einen
Abendspaziergang, irgendwie hat es sich zu meinem Abendritual entwickelt. Unser Hotel liegt in einer ruhigen Seitengasse
und es führt da eine lange wenig frequentierte Straße vorbei, die einen idealen Ausgangspunkt für meinen Spaziergen
bietet. Der Himmel ist unglaublich schön rötlich gefärbt als die Sonne hinter den Gipfeln der majestätischen Gletscher
verschwindet. Die Luft duftet so süßlich und von überall ertönt Vogelgesang.
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